Plissee Ratgeber: Das solltet ihr wissen

Nahaufnahme graues Plissee

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sein Haus im Sommer vor übermäßiger Hitze und Lichteinfall im Innenraum zu schützen. Jalousien, Markisen, Rollos, natürliche Beschattung und Plissees – da kann man schnell den Überblick verlieren. Besonders das Plissee hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Früher diente es nur als Sonnenschutz, heute gilt es als eine der beliebtesten dekorativen Fenstergestaltungen und Sichtschutzvarianten in Deutschland.

Plissee: Was ist das überhaupt?

Viele haben so einen Sicht- und Sonnenschutz sicher schon gesehen, ohne zu wissen, um was es sich dabei genau handelt. Für diese Modelle gibt es zahlreiche Bezeichnungen wie Plisseeanlage, Plissee-Rollo oder Jalousie. Gemeint ist aber immer das Gleiche. Anders als beim Rollo, wird der Stoff hierbei nicht aufgewickelt, sondern beim Hoch- und Runterziehen gefaltet. Daher leitet sich auch der Name des Plissees ab. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem französischen und bedeutet so viel wie “gefaltet”.

Welche Arten von Plissee gibt es?

Bei der Herstellung wird in Wirkplissees, Strickplissees, gewebte Plissees und chemisch-technische Plissees gegliedert. Auch bei der Optik gibt es Unterschiede durch die Falttechniken des Sichtschutzes. Man unterscheidet hierbei zwischen 3 Varianten: Liegeplisseefalten, die in eine Richtung verlaufen. Tollplisseefalten, die sich durch Liegeplisseefalten auszeichnen, welche zweiseitig sind und gegeneinander verlaufen. Als weitere Variante Stehplisseefalten, welche ziehharmonikaartig auseinander und zusammengezogen werden. Auch bei den Stoffen, der Form, der Lichtdurchlässigkeit und weiteren Aspekten gibt es viele Auswahlmöglichkeiten und einige Hersteller bieten auch individualisierte Produkte an.

Welche Vorteile haben sie?

Plissees lassen sich leicht konfigurieren und sind ganz individuell in vielen Formen, Stoffen und Farben erhältlich. Auch die einfache Handhabung zeichnet diese Art des Sonnen- und Sichtschutzes aus und erleichtert es euch, vor unliebsamen Blicken geschützt zu sein. Je nachdem für was die Anwendung angedacht ist, können sie von oben nach unten oder andersherum verschoben werden. So könnt Ihr immer genau festlegen, wo die Plissees gerade platziert sein sollen. Sie eignen sich auch für spezielle Fensterformen, da Maßanfertigungen heutzutage kein Thema mehr sind und sie dennoch den Geldbeutel nicht zu sehr strapazieren müssen. Auch die Transparenzstufe, also wie lichtdurchlässig der Stoff sein soll, kann im Vorfeld bestimmt werden. So hat man die Möglichkeit von absoluter Verdunkelung bis hin zu einer nur leichten Filterung des Tageslichtes.

Wie werden sie befestigt?

Besonders die einfache und unkomplizierte Handhabung bei der Montage zeichnet diese Variante gegenüber herkömmlichen Rollos und Jalousien aus. Sie können meist ohne den Gebrauch von Bohrer und Co. direkt durch Klemmvorrichtungen oder mit diversen Klebetechniken angebracht werden. Infolgedessen muss die Bausubstanz nicht angegriffen werden und die Montage erweist sich als sehr schnell und unkompliziert. Bei der Klemmvariante werden die Klemmträger direkt oben und unten an den Fensterflügeln angebracht. Diese Methode eignet sich vor allem bei Kunststoff-, Aluminium und Holzfenstern mit Gummidichtung. Bei der Stick & Fix Methode werden spezielle Klebeplatten mit Spannfunktion verwendet. Wer dennoch auf die klassische Variante mit dem Bohrer setzen möchte, dem bieten sich ebenfalls verschiedene Methoden. Was für Euch am besten geeignet ist, solltet ihr dann beim Kauf vorab bei einer Beratung herausfinden. Diese klärt euch sicher auch über weitere Anbringungsmöglichkeiten auf, wie direkt vor der Scheibe mit Bohren, Stick & Fix Technik oder ohne Bohren, erklärt was es mit den Klemmtechniken auf sich hat oder wie das Plissee mithilfe von Glasleistenwinkeln direkt am Fensterflügel angebracht werden kann. Hierbei ist immer die Fensterart entscheidend und ob es für euch ok ist Löcher zu Bohren. Alle Techniken haben natürlich Ihre Vor- und Nachteile

Was muss bei der Pflege beachtet werden?

Pflegt euren Sichtschutz gut, da dies die Lebensdauer um einige Jahre verlängern kann. Abhängig vom Stoff, sollten die Plissees zuerst mit einem antistatischen Tuch von groben Verunreinigungen und Staub befreit werden. Man kann dazu eine weiche Bürste oder einen Staubwedel verwenden – achtet darauf, vorsichtig mit dem Material umzugehen, um es nicht zu beschädigen. Bei etwas robusterem Material könnt ihr auch den Staubsauger zur Hand nehmen und es auf ganz leichter Stufen vorsichtig absaugen. Bestimmte Stoffarten lassen sich auch mittels Handwäsche von groben Verunreinigungen säubern. Einfach dazu den Stoff nehmen, in Feinmittellauge kurz einweichen lassen, herausnehmen, abtropfen lassen und dann durch das zusammenpressen das Wasser herausdrücken. Nicht zusammenwringen, damit die Faltstruktur nicht beschädigt wird. Danach einige Male öffnen und schließen, damit sich die Falten wieder gut fixieren und an einem warmen Platz zum Trocknen aufhängen.

Was Ihr beim Plissee-Kauf beachten müsst

Überlegt euch genau, für was ihr es nutzen möchtet.

Soll es nur als Sichtschutz dienen?

-Braucht ihr es als Sonnenschutz?

-Möchtet Ihr Plissee und ein dekoratives Element in einem?

-Welche Form soll es haben – braucht ihr eine Sonderanfertigung für besondere Fensterformen?

-Welche Farbe und Transparenzstufe soll der Sichtschutz haben?

-Welche Materialen passen zu dem Rest eures Interieurs?

Sofern diese Punkte im Vorfeld geklärt sind und ihr euch im Klaren über die Funktion und das Design seid, solltet ihr euch in einem Fachgeschäft beraten lassen welche Anbringungsmethode für eure vier Wände am besten geeignet ist. Für Mieter eignen sich hier generell die Methoden der Klebe- und Klemmvarianten, da man die Plissees ohne Bohren an den Fenstern anbringen kann. Auch über das Budget solltet ihr euch im Vorfeld Gedanken machen. In dem Sinne wünschen wir euch viel Spaß beim kreativen Austoben und der Verschönerung eurer Innenräume und Fenster.