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ToggleDie Tapete – ein Kleid für den Raum
In unserer Zeit gelten Tapeten auf Papier-Basis als selbstverständlich. Bis diese Art der Wandveredelung in bürgerlichen Kreisen Einzug hielt, dauerte es jedoch etliche Jahrhunderte. Von textilen Wandbespannungen in königlichen Gebäuden des frühen Orients und Gobelins in französischen Adelshäusern ging man im Spätmittelalter zu ledernen Verkleidungen und schließlich zu solchen aus Pergament über.
Durch die lateinische Wurzel sind die Ursprünge offensichtlich: Das Wort „Tapete“ existiert dort in gleicher Form und bedeutet „Decke“ oder „Teppich“.
Heute verbindet die Wandgestaltung sämtliche Einflüsse ihrer bemerkenswerten Geschichte. Wie auch beim Anstrich – der nächstverwandten Art der Raumgestaltung – kann die Wirkung einer Tapete erstaunlich sein. Im Vergleich zum Tünchen wird beim sogenannten Spalieren eine sanftere Wohnlichkeit erzeugt, für welche ihr textiler Charakter bezeichnend ist – und wie Bekleidung verhüllt Tapete das darunter Liegende, indem sie eine feine Schutzschicht bildet.
Das herausragende Merkmal der Tapete ist ihre flexible Leinwand-Funktion: sie dient als praktische Wandversiegelung oder bildet den Rahmen Ihrer persönlichen Wohlfühl-Oasen. Kaum sichtbar bis dezent im Hintergrund der Möbel, als Untergrund für Bilder und Dekoration, gegen Hallgeräusche und zur Wärmedämmung, oder schmückend bis raumfüllend im Mittelpunkt – Tapete kann (fast) alles.
Dabei müssen es weder Raufaser noch Grasfäden sein, und auch die Blümchentapete hat sich geradezu fantastisch weiterentwickelt, obwohl Sie bei uns auch die Klassiker erhalten.
Welche Arten gibt es?
Unsere Produktpalette bietet ein wahres Füllhorn der Ideen und lädt zu Künstlerträumen ein. Wir übernehmen für Sie gleichermaßen die optimale Standardinstallation und offerieren Interpretationen ausgefallenster Wünsche.
Nachfolgend eine Auflistung beliebter Tapetenvarianten, um den Überblick zu erleichtern:
Raufaser
Ein bewährter Klassiker aus der „Bauhaus“-Zeit (1920er Jahre), mittlerweile auch als Vlies-Version erhältlich. Leicht strukturiert durch Holzspäne zeigt sich die weiße Raufasertapete sehr anpassungsfähig und als fast universal geeigneter Untergrund für kombinierte Wandgestaltung. Raufasertapete ist übermalbar und daher auch renovierungsfreundlich, Farbanstriche kommen betont zur Geltung. Die Verarbeitung ist unkompliziert, das Preis-Leistungs-Verhältnis ein starkes Argument.
Struktur- und Prägetapete
Besteht aus geprägten Papierlagen oder Vlies. Je nach Lichteinfall entsteht ein abwechselndes Schattenspiel. Einfarbig, mehrfarbig, bemustert oder als Werkstoff-Imitat (z.B. Mauerwerk, Fels, Holz) verfügbar.
Schaumtapete
Kann wegen der PVC-Beschichtung als synthetische Strukturtapete und auch Weiterentwicklung der Raufaser-Struktur betrachtet werden. Durch das reliefartige Aufschäumen ergeben sich verschiedenste haptische 3D-Effekte – vergleichbar dem bekannten Flockdruck auf Bekleidung.
Grasgewebetapete und Korktapete
Ursprünglich im asiatischen Raum verbreitet, lag die Grastapete mit echten Pflanzenfasern in den 70er und 80er Jahren auch hierzulande im Trend. Tapeten aus bzw. mit Korkeichenrinde stellen einen weiteren Klassiker dar. Imitate sind ebenfalls erhältlich.
Malervlies (auch: „Meistervlies“)
Eher schlicht gehaltene Vliestapeten mit unterschiedlichen Mustern und Strukturen. Individuell übermalbar oder überklebbar. Extra für weitere Ausgestaltung entwickelt.
Farben, Muster und Grafiken
Sie lieben es bunt, verspielt oder gar schrill? Neben individuell eingefärbten Tapetenbahnen sind beeindruckende Muster verfügbar, die den Raum stark dekorieren. Je dominanter der Effekt, desto vorbestimmter die weitere Innengestaltung. Weniger ist auch hier manchmal mehr – doch falls Sie es üppig lieben, schöpfen wir aus dem Vollen.
Dutzende Stil-Richtungen mit jeweils kaum zählbaren Varianten eröffnen die Kreation des Raumes. Aktuelle Themen sind u.a. Vintage-Kunst und Retro-Motive, typische Dekore der 60er und 70er, Pixel-Art, Pop Art, botanische Kunst, urbanes Genre sowie optische Täuschungen. Beliebte Blütenmuster werden durch florale Designs immer wieder neu definiert: von dezenter Stilistik bis hin zu opulenten Dekors und kaleidoskopartigem Farbenspiel.
Exotik und Extravaganz
Luxuriös und beeindruckend zeigen sich Bilder aus Tapeten. Gemeint ist hierbei auch die Form der Präsentation, nicht unbedingt Grafiken und Fotodruck. Mit abgesetzten oder gerahmten Ausschnitten geeigneter Tapeten können faszinierende Dekorationen und Übergänge erzeugt werden.
Das „Malen mit Tapeten“ lässt sich wiederum mittels Farbanstrich ergänzen. Reizvolle Individual Beschichtungen ergeben sich beim Tapezieren auffälliger Wandbereiche oder durch spezielles Material.
Türtapeten: Das Spalieren einer Tür ist eine Besonderheit, die entweder für einen „nahtlosen“ Übergang in der Wandgestaltung sorgt oder – ähnlich wie ein gerahmtes Bild – ein Dekorationselement für sich darstellt. Spezielle, selbstklebende Türtapeten gibt es in gängigen Formaten.
Deko-Tipp: Jede Fläche kann bei geeignetem Untergrund tapeziert werden. Auch Zimmerdecken harmonieren durch passende Tapezierung einheitlich mit dem Innen-Design.
Fototapeten (farbig oder schwarzweiß, individuelle Motive)
Hochauflösender, realistischer Fotodruck erzeugt Illusionen, die das Ambiente sehr stark dominieren und den Raum auf fantastische Weise einhüllen können. Dabei sind auch optische Erweiterungen durch wandfüllende Landschaftsbilder möglich, die verblüffende Tiefe erreichen. Eine Fototapete auf nur einer Wand ist wie ein „Blick nach draußen“ einsetzbar und erschafft einen abgesetzten Ort im Raum.
Tapetenbordüre (auch: Borte)
Elegant wirkende Tapetenstreifen in verschiedensten Variationen. Zur abschließenden Akzentuierung der Wände.
Metalleffektfolie
Eine Metallfolierung auf der Tapetenbahn zur Erzeugung außergewöhnlicher Perl-Effekte und Farbverläufe. Durch chemische bzw. oxidative Einwirkung verfärbt sich die Deckschicht.
Funktionale Tapeten
Statt vorwiegend zur Dekoration kann Tapete auch pragmatisch eingesetzt werden: Untertapete (auch: „Makulatur“)
Besteht aus Papier oder Vlies. Die Untergrund-Tapete ist ein Fundament der eigentlichen Tapete und wird separat aufgebracht. Sie dient der verbesserten Einebnung der Wand und bildet eine gleichmäßig saugfähige Schicht für den Kleber.
Glasgewebetapete (Glasfasertapete)
Die Tapete der Wahl, wenn es auf Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit ankommt. Man kennt die robuste Glasfasertapete aus Arztpraxen, Kliniken, Messegebäuden und Hotels. Ideal in allen stark beanspruchten Räumen mit Publikumsverkehr, aber auch eine Option für Küche, Bad und Kinderzimmer.
Kann z.B. mit Firmenlogos bemustert werden. Aufgrund der antimikrobiellen Substanz für Allergiker besonders geeignet. Weitere Einzelheiten erfahren Sie im Kapitel „Unterschiede beim Material“.
Vinyl-Tapete (auch: Satin-Tapete)
Hier besteht das Trägermaterial aus Papier oder Vlies. Die Beschichtung mit PVC bewirkt eine glänzende und glatte Oberfläche. Lichtbeständig und pflegeleicht abwischbar.
Abschirm-Tapete (auch: EMV-Tapete)
Hilft bei der Reduktion elektromagnetischer Strahlungsbelastung. Interessant als Ergänzung für E Smog-Insektenschutzgewebe.
Isoliertapete
Eine Sonderform der Innendämmung mit spannenden Innovationen. Zweckmäßig gegen kalte Wände und als zusätzliche Steigerung der Energieeffizienz möglicherweise interessant. Auch zur Schallhemmung.
Wie wird Tapete befestigt?
In Anwendung sind zwei Methoden: Kleistern oder die Anbringung durch Selbstklebe-Produkte. Damals wie heute wird Kleister entweder direkt auf die Tapetenbahn oder den Untergrund gestrichen. Im Gegensatz etwa zu Vliestapeten benötigen Papiertapeten eine bestimmte, vom Hersteller vorgegebene Weichzeit – teilweise ist Spezialkleister zu verwenden. Voraussetzung beim Tapezieren ist ein möglichst ebenmäßiger, fettfreier und tragfähiger Untergrund, der zudem eine einheitliche Farbgebung aufweisen soll, um ungleichmäßiges Durchscheinen auf der späteren Oberfläche zu verhindern. Grundierung und Untertapete können sinnvoll oder notwendig sein, die Umsetzung in der Praxis kennt etliche Sonderfälle. Blasenbildung gilt es ebenso zu vermeiden wie eine ungünstige Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit. Außerdem soll natürlich der Rapport (die Mustereinheit) exakt „auf Stoß“ geklebt werden.
Hinweis: Für professionelle Ergebnisse insbesondere bei empfindlichen Produkten und aufwendigen Motiven ist handwerkliches Können und Erfahrung unabdingbar. Als Fachbetrieb für Raumausstattung übernehmen wir selbstverständlich alle Tapezier-Arbeiten.
Unterschiede beim Material
Tapeten sind aus Trägermaterial und Deckschicht bzw. Oberfläche zusammengesetzt. Mit Design ist oft nur das sichtbare Dekor gemeint, während die Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten, Anbringung und Renovierung sowie die Reinigung entscheidend vom Material-Design abhängen. Neben der gängigen Papier-Basis existieren diverse Material-Mischungen. Verbreitet sind auch Kunststoff- oder Metallfolien-Beschichtungen und mechanisch belastbares Glasfasergewebe.
Papier-Tapete
Heutzutage besteht Tapete üblicherweise aus Papier, d.h. aus Zellstoffen (vorwiegend Cellulose). Das papierne Trägermaterial kann beinahe beliebig ergänzt und veredelt werden. Papiertapete gilt als luftdurchlässig, feuchtigkeitsregulierend und umweltfreundlich.
Vlies-Tapete
Punktet mit Strapazierfähigkeit und erleichterter Verarbeitung. Bei Vliestapeten wird die herkömmliche papierne Zellstoff-Basis durch Textilfasern ergänzt.
Die Trägerschicht der Tapete überdeckt je nach Produktart auch flache Unebenheiten im Mauerwerk. Das robuste Material vereinfacht das Ablösen.
Glasgewebe-Tapete (Glasfasertapete)
Hergestellt aus gezogenen Glasfäden und daher extrem belastbar. Bei diesem Belag handelt es sich um einen besonderen Wandschutz, der auch als Wohnraum-Tapezierung infrage kommt.
Spezielle Eigenschaften:
– abwaschbar und desinfizierbar
– kratz- und abriebfest
– zugfest, dimensions- und formstabil
– wandarmierend (schützt und konserviert den Untergrund)
– schwer entflammbar, nicht toxisch
– verrottungsfest
– mehrfach überstreichbar
Lebensdauer und Reinigung
Hochwertige Tapete kann viele Jahre überdauern. Der Verschleiß unterliegt allerdings mehreren Faktoren: mechanischer Abrieb, UV-Bestrahlung (Vergilben durch Sonnenlicht), chemisch aggressive Stäube wie Tabak-Rauch oder Schimmel bei zu hoher Luftfeuchtigkeit. Schädigend wirkt natürlich auch Fleckenbildung durch unterschiedliche Einflüsse.
Die Strapazierfähigkeit wird vom Hersteller in Klassen eingeteilt: die Lichtbeständigkeit gliedert sich in mehrere Abstufungen von ausreichend bis ausgezeichnet, bei der Waschbeständigkeit reicht die Skala von wasserbeständig bis „hoch scheuerbeständig“. In der Praxis bedeutet die Klassifizierung, dass Tapeten mit vorgegebenen Mitteln abgetupft, abgewischt oder sogar gebürstet und gescheuert werden dürfen.
Tapetenwechsel: Vor der anstehenden Renovierung – oder auch im Hinblick auf eine spätere – empfiehlt sich die Beachtung der Herstellerangaben zum Ablösen. Tapeten können entweder restlos und rückstandsfrei abgezogen, gespaltet oder erst nach dem Einweichen entfernt werden.
FAQs – häufige Fehler
Wieviel Tapete wird benötigt?
Die Wandfläche ergibt sich aus dem Umfang des Raumes multipliziert mit der Deckenhöhe. Das Teilen durch die vorhandenen Quadratmeter auf einer Rolle liefert die benötigte Anzahl.
Kann jede Wand tapeziert werden?
Ja, möglicherweise ist aber eine Vorbehandlung notwendig. Grundlage für ein optimales Resultat ist die fachgerechte Beurteilung vor Ort.
Woran erkenne ich schadstoffreie Produkte?
Ökologisch geprüfte Tapeten erhalten z.B. das RAL-Gütezeichen, welches problematische Lösemittel, Weichmacher und andere fragwürdige Substanzen ausschließt.
Kann ich alte Tapete überkleben?
Die Verlockung ist nachvollziehbar, jedoch wird die Renovierung nur augenscheinlich vereinfacht. Durch unsachgemäßen Untergrund entstehen Tapezierfehler und unvorhersehbare Auswirkungen auf Tapeten und Wandflächen.
Wir raten vom Übertapezieren alter Schichten dringend ab.
Tapezieren oder doch lieber streichen?
Tapeten erzeugen eher Wärme und Sanftheit, Farbanstrich wirkt kühler oder gröber und betont Minimalistik.
Eine Kombination aus beidem liefert reizvollen Kontrast: Einzelne oder über Eck liegende Wände ließen sich jeweils mit Tapeten ausstatten, die anderen bemalen. Der optische Effekt teilt den Raum und schafft abwechselnde Kulissen.
Unser Praxis-Tipp: Soll ein Raum in der Nutzung möglichst flexibel bleiben, ist ein Anstrich vielleicht die bessere Wahl.
Fazit
Vielleicht haben Sie schon ein Konzept für die Wandgestaltung, ansonsten können Sie sich gerne durch uns beraten und von der Dauerausstellung inspirieren lassen.
Spontane Ideen gilt es in optimales Design umzuwandeln: Ein Arbeitszimmer erfordert zur Konzentration möglicherweise eine andere Akzentuierung als ein Freizeitraum, der stärkere Reize aussenden darf und robuste Wandflächen benötigt. Ein behagliches Wohnzimmer soll dagegen Ruhe ausstrahlen und ein verträumtes Schlafzimmer Erholung vermitteln. Auf diese Weise ergibt sich wie von selbst das passende Thema nach Ihren Vorlieben und Wünschen.
Tapete und Wandfarbe kaufen in Zell an der Mosel
Ihr möchtet mehr über Tapeten und Wandfarben erfahren oder euch vor Ort inspirieren lassen? Zögert nicht uns zu kontaktieren. Telefon: 06542-5379 Mobil: 0160-92214485 E-Mail: info@teppich-reinisch.de Oder via Kontaktformular: